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Unser Gehör ist wertvoll – und sollte geschützt werden.

Unser Gehör ist wertvoll – und sollte geschützt werden.

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„Das Gehör ist vielleicht der wichtigste Sinn, den wir haben. Das ist aber den meisten Menschen nicht bewusst“, sagt Dr. med. Harald Seidler, Chefarzt HNO an den MEDICLIN Bosenberg Kliniken in St. Wendel.

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Der Hörbereich junger Menschen reicht von etwa 16 bis maximal 20.000 Hertz – das ermöglicht die Unterscheidung von sehr tiefen und sehr hohen Tönen. Für das Verstehen von Sprache reichen schon 500 bis etwa 4.000 Hertz aus.

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Über unser Hörsystem können wir die Richtung und Entfernung von Schallquellen bestimmen und uns so im Raum zurechtfinden. An Orten wie Restaurants und Konzerthallen können wir die Worte von Gesprächspartnern wie selbstverständlich aus den vielen Nebengeräuschen herausfiltern.

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Viele Menschen setzen sich leichtsinnig hohen Lautstärken von über 90 Dezibel in Beruf und Freizeit aus. Etwa ein Drittel aller Lärmarbeiter nutzt zum Beispiel die Lärmschutzmaßnahmen nicht, die von den Berufsgenossenschaften vorgeschrieben sind.






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Risiken für das Gehör liegen nicht nur in den bekannten Lärmarbeitsplätzen der Industrie, sondern auch in Kitas, Grundschulen und Großraumbüros. Der permanente mittellaute Geräuschpegel kann zu massiven Begleit- erscheinungen wie Kopfschmerzen und Erschöpfung führen.


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Etwa 14 Millionen Menschen in Deutschland sind von Schwerhörigkeit betroffen – doch es ist oft schwierig, das selbst zu bemerken. Höchste Zeit für einen Hörtest ist es laut Seidler dann, wenn alle anderen plötzlich nuscheln oder die Qualität des Fernsehtons immer schlechter wird.


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Das Gefühl der großen Anstrengung, das eine Hörschädigung mit sich bringt, führt oft zu sozialem Rückzug. Die reduzierte akustische Signalverarbeitung wirkt sich auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus. Die Baltimore Studie von 2018 zeigt sogar ein neunfach höheres Demenzrisiko bei nicht versorgtem mittelgradigem Hörverlust.

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Selbst wenn der Hörtest Defizite aufweist, ist das keine Katastrophe. Es gibt für fast alle Formen der Hörschädigung eine Lösung, sogar bei kompletter Ertaubung – zum Beispiel durch den Einsatz von Cochlea-Implantaten.

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Das menschliche Hörsystem bringt vor allem in jungen Jahren Höchstleistungen, an denen sich „alle Ingenieure der Hörgerätetechnik noch heute die Zähne ausbeißen“, betont Seidler. Deshalb sollten wir unser Gehör schützen – und das Bewusstsein für akustische Belastungen im Alltag schärfen.

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